7th Tour

Kurzer Abriß:

back
- Zeitraum der Reise war vom 10.11.2000 bis 15.03.2001,
- Durchgeführt von Frank H., Kathja, Pascha,
- Unser Hilfsmittel waren ein Toyota
- Geschlafen wurde im Car,
- Das Ziel der Reise war Westafrika, Tunesien-Manschaftswechsel,Ostafrika,
- Rückflug nach Frankfurt, der Toyota wurde per Schiff zurückgeholt.
 

Reisebericht

Einmal quer durch die Sahara

Sie werden sich bestimmt noch an meinen letzten Reisebericht erinnern und sich fragen, warum ich nun schon wieder in Afrika unterwegs war. Nun ja, irgendwie fasziniert mich dieser Kontinent und läßt mich einfach nicht mehr los.
Und so startete ich am 1.Februar 2001 zunächst mit zwei Freunden und einem umgebauten Landrover nach Genua. Von dort ging es mit dem Schiff nach Tunesien. Drei Tage später trafen wir in Tunis ein, wo uns mein Freund und Reisepartner mit dem zweiten Fahrzeug, einem Toyota Landcruiser, erwartete. Er war zu diesem Zeitpunkt bereits drei Monate in Afrika unterwegs und wir wollten ihn auf dem letzten Teil seiner Reise begleiten.

Tunesien verließen wir recht zügig über die Ausläufer des Atlasgebirges, vorbei am großen Salzsee Schott eI-Djerid, über die Grenzstadt Tozeur in Richtung Osten, nach Algerien. Es ist eines der größten afrikanischen Länder und in ihm befindet sich auch der größte Teil der Sahara.
Für uns war es eine Herausforderung, speziell den Grand Erg Oriental nur mit dem Kompaß, russischen Fliegerkarten und einem Satellitennavigationssystem (GPS) zu durchqueren. Die Strecke ist ca. 700 Kilometer lang und verläuft im Weichsanddünengebiet zwischen den Orten EI Qued und Deb Deb. Man kann sich kaum vorstellen wie lebensfeindlich dieses Gebiet ist. Aber trotzdem leben hier noch immer Tiere und Vereinzelt sogar auch Menschen. Auf unserer Fahrt trafen wir z.B. auf eine Kamelkarawane, die, wie vor Hunderten von Jahren, Feuerholz und Salzplatten durch die Sahara transportierte. Verständigen konnten wir uns mit den Nomaden nur mit Händen und Füßen.
Da wir nur als Besucher für relativ kurze Zeit in dieser kargen Region unterwegs waren und alles Lebensnotwendige dabei hatten, fiel es leicht, uns für diese einzigartige Landschaft zu begeistern. Die Temperaturen schwankten zwischen 30 Grad am Tag und fünf Grad minus in der Nacht. Im Sommer sind die Temperaturunterschiede noch größer. Ausreichend Vorräte sind hier das A und0. Deshalb haften wir 100 Liter Wasser, 300 Liter Treibstoffe und 50 kg Lebensmittel pro Auto dabei. Nur so kann man im Notfall eine gewisse Zeit überstehen. Unser Brot haben wir am Abend, unter einem grandiosen Sternenhimmel, in einem selbst angelegten Holzkohleofen an Saharasand gebacken. Es dauerte Vier Tage bis wir endlich eine menschliche Ansiedlung, die Stadt Deb Deb, erreichten. Denn wir mußten jeden Tag vier- bis fünfmal unsere Fahrzeuge aus dem Wüstensand graben. Ohne Seilwinde und Schaufel wären wir machtlos gewesen.

Da unsere Freunde mehr Zeit für die Reise hatten, trennten sich unsere Wege in Südalgerien. Wir verließen das Land Richtung Süden über das Gebiet des Tassiligebirges und durchstreiften die Weiten des einzigartigen Hoggargebirges. Die Grenzformalitäten waren auf algerischer Seite schnell erledigt und so trafen wir im Niger ein. Hier machten wir wieder einmal die unangenehme Erfahrung mit Korruption in der dritten Welt. Dank unserer Afrika-erfahrungcn und unseres selbstbewußten Auftretens konnten wir abwenden, Schmiergeld von etwa 500 DM zu zahlen. Dafür setzten wir allerdings unsere Sicherheit aufs Spiel.

Der Niger wird zu den nicht unter moslemischem Einfluß stehenden Ländern Westafrikas gezählt. Es zeigt sich landschaftlich grüner und menschlich bunter. Sehenswert sind vor allem die aus der Zeit zwischen 5000 und 2000v. c. stammenden Felsgravuren. Am bekanntesten dürfte hier die in der Rinderzeit entstandene gelockte Kuh von Zinderheart sein. Ganz in der Nähe findet man auch die beindruckenden Reste von versteinerten Bäumen.
Die Fahrt führte uns über die Handelsstädte Agades und Zinder nach Osten in den Tschad. Dieser durfte vor allem wegen seines großen Binnensees, dem Tschad-See, bekannt sein Leider ist von seiner ursprünglichen Große nur noch ein Drittel übrig geblieben. Gründe dafür sind die Überweidung, die unverhältmsmäßige Ausbeutung der fossilen Grundwasservorkommen, sowie die sich immer weiter ausbreitende Sahara. Dadurch verödet eine ganze Region, und das kann durchaus als Umweltkatastrophe bezeichnet werden. Wir führen über den ausgetrockneten Grund des Sees und die nun freistehenden Inseln. Mies war staut> trocken, überall verlassene Dörfer und verendete Tiere. Die Armut ist kaum zu beschreiben.

Hilfsmittel übergeben

Um etwas Hilfe zubringen, hatten wir bereits in Dresden einen Karton mit medizinischen Hilfsmitteln eingepackt. Diese übergaben wir in der Krankenstation des kleinen Ortes Bolt Die Ärzte waren selbst für diese kleine Spende dankbar. Erst hier erblickten wir zum ersten Mal die Überreste des Tschadsees.
Wirklich sehenswert ist die Hauptstadt N' Djamena und die 50 Kilometer entfernt gelegenen Hügel der Riesen. Das sind fünf Basaltkegelkerne ehemaliger Vulkane, die plötzlich, wie aus dem Nichts, auf der weiten Ebene des Tschad auftauchen. Hier beobachteten wir die Nestbaukünste einer Geierpopulation.
Unser Zeitplan war sehr eng bemessen. Deshalb setzten wir unsere Reise nach Abeche in Richtung Sudan fort. Das gestaltete sich allerdings äußerst schwierig weil es seit dem 22 Dezember 2000 offiziell keinerlei Treibstoffmehr im Land zu kaufen gibt. Wir waren gezwungen. uns auf dem Schwarzmarkt
umzusehen. Die Suche nach Diesel, das Aushandeln des Preises und das Tanken aus 20-Liter-Kanistern verschlang einen ganzen Tag. Wie wir später feststellen mußten, war die Qualität sehr schlecht. Der Diesel war mit reichlich Wasser gepanscht worden.
Nun verließen wir den Tschad in Richtung El Geneina und trafen unterwegs noch auf einen Mythos, eine Einheit der französischen Fremdenlegion. Die Begeisterung der Soldaten war beim Anblick weißer deutscher Touristen sehr groß, und wir durften den Konvoi bei eifrigen Sympathiebekundungen überholen. Hintergrund der Stationierung ist der Grenzkonflikt zu Libyen.

Schließlich erreichten wir den Sudan und mußten uns wegen der umfangreichen Einreiseformalitäten in Geduld üben. Der Versuch, meine amerikanischen Dollar auf der örtlichen Bank zu tauschen, scheiterte wegen des bestehenden Embargos der USA. Und so vermittelte mir der Bankdirektor persönlich, nach einem köstlichen Kaffee, den Kontakt zum Schwarzmarkt.
Die letzten 1 700 Kilometer waren sehr schwierig und führten uns durch die Weiten der sudanesischen Sahara, vorbei am 3 088 m hohen Gebirgszug des Djebel Marra. Die Versorgungslage ist zum Teil sehr schlecht.
Da im südlichen Sudan ein Bürgerkrieg schwelt, zwang uns das Militär, uns in jedem Ort beim Ortskommandanten zu melden. Um Überfällen zu entgehen, führen wir in der Nacht 200 km auf den Eisenbahngleisen. Die Züge fahren hier zum Glück wesentlich langsamer als bei uns.
Nach vier entbehrungsreichen Tagen trafen wir am 1. März dieses Jahres in Kartum, der Hauptstadt des Sudan, ein. Weil ich unbedingt am nächsten Tag nach Hause fliegen mußte, verbrachten wir den verbleibenden Tag in hektischer Suche nach einem bezahlbaren Flug. So blieb nur noch für eine nächtliche Stadtrundfahrt Zeit. Bis kurz vor meiner Abreise genossen wir noch köstliche Speisen und Getränke im Flair moslemischer Kultur.

Afrika, ich komme wieder!

 

die Mauretanien-Mali : ein Blick zurück in die Wüste

gestrandet im Schlick der Gezeiten Westküste Mauretanien

Baobab

das Walskelett und nolli

die Häuserschluchten von Djenne

die Lehmmoschee von Djenne

Fähre von Mobti

unser Dogon-Führer und Frank

So effektiv kann man einen Pickup belanden!

auf dem Weg nach Tamanrasset

Hoggar

Schlüssellochgrab bei Djanet

Getreidespeicher

Balsaltsäulen - der kern eines vulkans nach abtragung durch Wind
und Wetter

und noch einmal ein gut bepackter Kleinbus

auf der Gräberpiste in Algerien - Eindrücke der Sahara

Gräberpiste

noch in der Nähe von Djanet

 

Wegpunkte der Afrikareise
 

Land Wegpunkte Landschaftsgebiete / Sehenswürdigkeiten

Deutschland Radeberg
 Schmilka
Tschechien Hrensko
 Karlovy Vary
 Plzen
Deutschland München
 Stuttgart – Dornstetten  (erste Autodurchsicht)
 Konstanz  Bodensee

Schweiz
 Pfyn – Mauritio
 Zürich
 Bern
 Lausanne  Genfer See

Frankreich
 Montreux
 Chamonix Mont Blanc (4.807m)
 Grenoble
 Marseille Mittelmeerküste
 Perpignan
Andorra Andorra la Villa

Spanien
 Barcelona
 Almeria Mittelmeerküste – Marokkofähre
Marokko
 Nador
 Berkane
Oujda
Ain-Benimathar
Tendrara
Bouarfa
Richtung Figuig, aber dann Piste nach Westen
Ain-Ech-Chair    Nomadendörfer
Boudnib
Errachidia Hoher Atlas
El Kelaa M’Gouna
Ouarzazate
Ait-Benhaddou –  Bergpiste
Telouet
Demnate
Wasserfälle „Cascades d’Ouzoud„  Wasserfälle ca.140 m hoch
Marrakech
Agadir Anti Atlas
Tan-Tan entlang Atlantikküste
 Tarfaya

Westsahara
Laayoune Hamada
(zu Marokko) Dakhla
 Millitärkonvoi  Sahara  Occidental

Mauretanien
 Nouadhibou Vogel Naturschutzpark
 Nouamgar entlang Atlantikküste
 Nouakchott
 Rosso

Senegal
 St-Louis
 Thies
 Dakar
 Kaolack
 Barra  Grenzfähre über den Gambia-Fluß
Gambia Banjul
 Basse-Santa-Su entlang am Südufer des Gambia-Flusses östlich
 Fatoto
Senegal Medina Gounas Nationalpark Niokol-Koba
 Tambacounda

Mali
 Diboli
 Kayes entlang des Senegal-Flusses
 Bafoulabe
 Manantali riesiger Wasserstaudamm, der Elektrizität für Region bis Kita einschl. Bamako  produziert (Deutsches Projekt)
 Bamako
 Segou
 Markala riesiges Sumpf-Schwemm-Gebiet des Niger-Flusses
 Segou
 San
 Djenne berühmteste Lehm-Moschee und Lehm-Städte
 Mopti
 Bandiagara Falaise de Bandiagara
 Dourou Dogonland – Dogondorf
 Koro

Burkina Faso
 Tiou
 Ouahigouya
 Yako
 Kaya
 Ouagadougou
 Po Nationalpark „Po"
 Ouagadougou
 Fada-Ngourma
 Pama Nationalpark „de l’Arli"
 Diapaga
 Kantchari
 Botou

Niger
 Tamou
 La Tapoa Nationalpark „Du W„
 Say
 Niamey
 Filingue
 Abala verlorene Piste
 Tebaram
 Tahoua
 Agadez
 Arlit

Algerien
 In Guezzam Touareg-Gebiet
 Tamanrasset Tassili Du Hoggar – Atako – Felsgebiet
  Ehemalige Vulkane – Basaltsteine
 Assekrem 2.711 m Bergspitze mit  Mönch-Behausungen
 Hirhafok
 Ideles Hoggar-Gebirgszüge und Wüstenlandschaft
 Djanet Erg d’Admer (Sanddünengebiet)
 Assakao Steinfelder
 Djanet Tassili N Ajjer – Gebirge
 Tinterhert Felsgravuren „Gelockte Kuh von Tinterhert„
 Illizi Gräberpiste – Wüstenpiste mit Sanddünenfeldern
 Bordj Omar Driss
 Hassi Bel Gebbour heiße Schwefelwasserquelle
 Millitärkonvoi  Erdölfelder
 Hassi Messaoud Grand Erg Oriental (Sandwüstengebiet)
 Touggourt
 El-Oued

Tunesien
 Tozeur
 Gafsa
 Kairouan
 Tunis Mittelmeerküste
 Hammam Halbinsel

Deutschland
 Frankfurt am Main
 Dresden